Theorien tragen besondere Früchte, manchmal nur Äpfel. In der FAZ vertritt der emeritierte Theologieprofessor und Lutherforscher Martin Schloemann die These, dass der brühmte Lutherspruch „Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch mein Apfelbäumchen pflanzen“ nicht von Martin Luther stammt. Ich weiß, so Schloemann, als Luther-Forscher ist mir das Wort sehr häufig begegnet. Irgendwann fragte ich mich: Kann das wirklich von Luther sein? Bei Luther finden sich nämlich keinerlei Belege.
Der erste belegbare Nachweis stammt von Oktober 1944 aus einem Rundbrief der Bekennenden Kirche in Hessen. Pfarrer Karl Lotz aus Hersfeld setzte das Wort bei seinen Lesern damals bereits als bekannt voraus. Am Ende des Krieges konnte der Spruch zünden. Das Land lag in Trümmern, und die Leute sahen ihre vertraute Welt untergehen. Das Wort passte einfach in die Zeit. Ich kann mich noch erinnern, wie damals ständig Frauen ins Pfarrhaus meiner Eltern kamen, weil ihre Männer an der Front gefallen waren. Schrecklich. Das Lutherwort vom Apfelbäumchen vermittelte den Menschen damals Lebensmut in ihrer Not, damit sie weitermachen konnten.Das Spektrum reicht von Otto Grotewohl und RAF-Sympathisanten über den schwedischen Ministerpräsidenten Olof Palme bis hin zu Rita Süssmuth, Wolfgang Schäuble und Helmut Kohl, der das Wort immer wieder verwendete. Ein Album von Reinhard Mey heißt „Apfelbäumchen“
Kirchenleute benutzen diesen Spruch weiterhin obwohl sie wissen müssen, dass er nicht von Luther stammt. Besonders die EKD-Reformationsbotschafterin Margot Käßmann tat sich dabei hervor und fügte sogar noch ein „Ja, das hat er gesagt“ dazu.
Martin Luther soll ja humorvoll und großzügig gewesen sein, man könnte ja sagen es ist Lampertheimer Spruch, warum waren auf dem Biedensand die vielen Obstbäume, in den letzen Jahren die Spendenbäume im Osten von Lampertheim?
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Auszugsweise Quelle FAZ
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